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»Es gibt abseits der bekannten Pfade wirklich viel zu erleben.«
5 Fragen an Detlef Dreßlein

Der gebürtige Erlanger Detlef Dreßlein hat unsere Abenteuer-Reihe um einen Band erweitert: München. Im 5-Fragen-Interview offenbart er, was ihn an diesem Projekt gereizt hat und wie er es geschafft hat, interessante Erlebnisse für alle zu finden – von Touristen bis zu alteingesessenen Münchnern. Zudem spricht er darüber, wie er selbst nach vielen Jahren in München immer wieder Neues entdeckt und verrät, dass dies nicht sein letzter Reiseführer für den Michael Müller Verlag sein wird.

Autorenportrait Detlef Dreßlein
Autor Detlef Dreßlein

1. Detlef, Du lebst seit 27 Jahren in Deiner Wahlheimat München. Was hat Dich an dem Konzept der Abenteuer-Reihe gereizt? Wurde nicht über Münchens Sehenswürdigkeiten schon alles geschrieben?

Genau das war der Reiz. Einerseits nicht die altbekannten Dinge zu empfehlen, andererseits auch nicht zu abseitig zu werden. Denn jemand, der zum ersten Mal in München ist, der will schon auch die Klassiker sehen. Auf die trifft man hier quasi im Vorbeigehen. Dazu kam die Herausforderung, dass auch jemand, der schon lange in München lebt oder die Stadt gut kennt, noch was Neues entdecken soll. Oder wenigstens einen neuen Blick auf Altbekanntes bekommt. Ich finde, das ist gelungen.

Ausblick durch ein Fenster auf eine Kuppel
Ganz nah: Von der Aussichtsplattform des Südturms des Münchner Frauendoms hat man den wohl besten Blick auf den Nordturm. – Foto: Detlef Dreßlein

2. Jeder Band der Reihe enthält 33 Erlebnisse auf kompakten 240 Seiten. Wie schwierig war es, 33 nachahmenswerte Erlebnisse aufzuspüren?

Andersrum: Wie schwierig war es, sich auf 33 zu beschränken? Es standen tatsächlich noch viele weitere Erlebnisse auf der Liste, die leider nicht ins Buch kamen – gut 50 hätten es sein können. Es gibt abseits der bekannten Pfade wirklich viel zu erleben.

Gelb gefliester U-Bahn Gang
Charme der 1970er Jahre: Die U-Bahn-Halt „Marienplatz“ strahlt in Orange. – Foto: Detlef Dreßlein

3. Bekanntermaßen ist München keine Stadt für schmale Budgets. Doch die Vorgabe war, dass viele der Erlebnisse kostengünstig oder sogar kostenlos sein sollten. Wie groß war diese Herausforderung?

Gar nicht besonders groß – letztlich war ich verblüfft, wie viele schöne Dinge man erleben kann, die überhaupt nichts kosten. Bei anderen helfen kleine Kniffe, um etwa Vergünstigungen zu finden. Sogar in richtig gute Theater kommt man für unter zehn Euro, wenn man bereit ist, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, etwa einen Stehplatz oder nicht allzu gute Sicht.

An einer Graffiti-Wand hängen schwarze Tafeln, die das Sortiment eines Kiosks ausweisen.
Versorgungsstation: Entlang der Isar kann man sich an vielen urigen Kiosken mit allem eindecken, was man für den entspannten Tag am Fluss braucht. – Foto: Detlef Dreßlein

Und natürlich sind auch in München all die Dinge kostenlos, die für mich ohnehin auf jeder Reise ein zentrales Erlebnis sind: Sonnenschein, Parks, die Isar, Spaziergänge kreuz und quer durch hübsche Viertel … und dort die Menschen in ihrem Alltag zu beobachten. In „München – Abenteuer“ kann man nachlesen, wo die besten Plätze dafür sind.

Im linken Teil des Bildes ist ein Fahrrad mit Fahrradkorb am Lenken zu sehen. Dahinter liegen Menschen auf einer Wiese am Flussufer.
Saubere Sache: Einen Badefluss, der mitten durch die Stadt fließt, hätten wohl viele Großstädte gern. München hat ihn. – Foto: Detlef Dreßlein

4. Hast Du nach so vielen Jahren in München auch noch für Dich persönlich Neues oder Überraschendes entdecken können?

Klar, denn man lebt sich ja in seiner Gegend ein, hat Plätze, die man immer wieder besucht, und Wege, die man geht. Wenn man die dann mal verlässt, ist es verblüffend, wie viel Neues man entdecken kann.

Ein Holzschrank voll mit leeren Maßkrügen.
Selbstbedienung: Im Hirschgarten, dem größten Biergarten Münchens, holt man sich erst seinen Krug und lässt ihn dann befüllen. – Foto: Detlef Dreßlein

5. »München – Abenteuer« war der erste Titel, den Du für den Michael Müller Verlag geschrieben hast. Wie stehen die Chancen, dass Du einen weiteren Reiseführer für uns schreibst?

Als gebürtiger Erlanger bin ich dem Verlag ganz besonders verbunden. Ich bin sicher, dass es weitere Reiseführer von mir geben wird. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber 2026 könnte es einen neuen Reiseführer zu einer Hauptstadt Skandinaviens von mir geben. Der Verlag hat zum zugehörigen Land noch gar keinen Titel im Programm. Seid gespannt!

Ein Gebäude hat zwei Schriftzüge untereinander vor der Fensterfront »AAHHH« und »PUH«. Getrennt sind sie durch Außentreppen und zwei Stockwerke.
Zukunftsblick: Das Werksviertel am Ostbahnhof ist Münchens neueste achitektonische Errungenschaft. – Foto: Detlef Dreßlein

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