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Unterwegs in Island
Tipps für den Roadtrip mit dem eigenen Auto oder dem Mietwagen

Erste Orientierung

Kurzurlauber steuern neben Reyk­javík gern den »Goldenen Zirkel« östlich oder die Halbinsel Snæfellsnes nördlich der Hauptstadt an oder sie reisen bis zur Gletscherlagune Jökulsárlón ganz im Osten. Der Klassiker einer Island­reise ist die Umrun­dung der Insel in zwei bis drei Wochen. Das Hochland kann man durch­queren oder punktuell erleben. Abgelegene Regionen werden gern von »Island-Wieder­holungs­tätern« aufgesucht.

Umrundung der Insel

Auf der Ring­straße liegen über 1000 Kilometer »Roadmovie« vor Ihnen, für die man zwei, besser drei Wochen ein­planen sollte, wenn es nicht zu hek­tisch werden soll. Man passiert dabei auch die Ostfjorde mit Fischernestern und imposanten Fjordbergen und den geschichtsträchtigen Westen mit dem histori­schen Ort Reykholt.

Friedhof auf grüner Wiese, links eine graue Holzkirche, hinter Bäumen eine weitere kleine Kirche, weiß mit roten Dach
Die alte und die neue Kirche von Reykholt – Foto: Christine Sadler

Mobil vor Ort

Die meisten Strecken außerhalb des Hochlands und einiger ab­gele­ge­ner Fjor­de sind inzwischen asphaltiert. Brücken und Tunnels ver­kür­zen die Dis­tan­zen. Dies gilt mittlerweile nicht nur für die Ring­stra­ße, sondern auch für peri­phere Re­gionen wie die West­fjor­de – eine enor­me Leistung für ein Land mit so wenigen Einwoh­nern.

Verkehrsnetz

Das Straßennetz: Die Länge des Stra­ßen­­netzes wird offiziell mit rund 13.000 km angege­ben. Seit 1974 um­run­­det die Ringstraße (isl. hringvegur) auf ca. 1322 Straßen­kilo­metern die In­sel; dabei spart sie die großen Halb­in­seln und die meisten Fjor­de aus. Sie ist in­zwischen vollständig as­phaltiert und folg­lich für alle Fahrzeugtypen be­fahr­bar. Im Süden ist sie stark be­fah­ren, man zählt streckenweise mehrere Tau­send Fahrzeuge am Tag. Drei- bzw. vier­­spurig wur­den Straßen nur um Reyk­­javík ausgebaut, Richtung Flug­ha­­fen und ein Stück nach Südosten bis Sel­­foss. Ein Teil des Straßennetzes be­steht aus Schot­ter­stra­ßen, deren Schlag­­löcher und »Wellblech«-Partien kei­ne hohen Ge­schwin­dig­kei­ten er­lau­ben.

Weiter Blick über einen Meeresarm von einer langen Straßenbrücke überquert, vorne Geröll, im Hintergrund lassen sich Berge erahnen.
Weite Sicht vom Hafnarfjall bei Borgarnes über den Borgarfjörðu – Foto: Christine Sadler

Wichtigste Entfernungen

Reykjavík – Sel­foss 58 km
Reykjavík – Vík 186 km
Reykjavík – Höfn 450 km
Reykjavík – Egilsstaðir 636 km
Reykjavík – Akureyri 388 km
Reykjavík – Ísa­fjörður 410 km

Die Strecken in Zen­tra­l­island wer­den je­des Jahr zu neu fest­ge­legten Zei­ten frei­ge­­geben. Beachten Sie die generellen Infos auf safetravel.is (mit Video). Informationen zu den Straßen kann man lan­desweit unter Tel. 1777 bzw. im Internet unter vegagerdin.is einholen. Den ganz ak­tuellen Stand (z. B. ob Stra­ßen gerade ge­schlossen sind) sieht man auf umferdin.​is. Es gibt auch eine App zu Verkehrs­schil­dern: »Icelandic Traffic Signs«.

Vier Verkehrschilder übereinander: Warndreieck, kein PKW, Tankstelle, 268 km
Unbedingt ernst nehmen! – Foto: Jens Willhardt

Kleinwagen oder Jeep?

Wer nicht den eigenen Wagen mit­bringt, aber mit ei­nem Au­­­to unterwegs sein will, muss sich um ei­nen Mietwagen kümmern. Über die Art des Wagens sollte auch Ihre Rou­­te ent­schei­den. Kleinwagen rei­chen für ei­ne Inselumrundung aus. Für Hochland­tou­ren auf an­spruchsvolleren Pisten wie der Sprengisandur sollte man ei­nen gro­ßen Jeep wie einen Defender oder Land Crui­ser wählen. Für weniger an­spruchsvolle Hoch­land­­pisten sind mit­­telgroße Jeeps, z. B. Grand Vitara, Jimny oder Duster aus­­reichend. Selbst Strecken ohne Furten erfordern we­gen großer Stei­­ne und tiefer Schlag­lö­cher oft ho­he Bodenfreiheit (auch auf der Kjö­lur oder der Piste nach Land­man­­nalaugar von Westen), sodass All­rad-Pkw un­geeignet sein können.

Ein Überblick über das Angebot an Leih­wagen führt schnell zu zwei Er­kennt­­nissen: Die Aus­wahl an Ver­mie­tern ist groß, gleichzeitig scheint keine gna­denlose Konkurrenz zu herr­schen. Im Sommer ist wegen der großen Nach­­frage eine zeitige Vorausbu­chung an­zuraten, entweder direkt beim Auto­ver­leih, über das In­ternet oder über ei­nen Reiseveranstalter. So gut wie alle Verleihe bie­­ten die Bereitstellung des Autos am Flug­hafen an (manchmal mit Aufpreis ver­­bunden).

Mit einem Minijeep auf der Kjölurpiste – Foto: Jens Willhardt
Mit einem Minijeep auf der Kjölurpiste – Foto: Jens Willhardt

Tanken

Die Dichte des Tankstellennetzes ist i. d. R. ausreichend; Versorgungslücken be­ste­hen im Hochland und in entlegenen Re­gionen. Zapf­säulen in abgelegeneren Ge­genden wer­den manchmal von Bauern be­trie­ben. Fast alle Zapfsäulen er­for­dern »Sjál­faf­greiðsla«, Selbstbedienung. So gut wie im­mer muss mithilfe von Geld­auto­ma­ten ge­­tankt werden, die nur Kreditkarten akzep­tie­ren (die grauen Auto­maten an den N1-Tank­stel­len akzeptieren mitunter keine deutschen Kre­dit­kar­ten, also besser gleich die weißen Au­to­ma­ten nutzen). Irritierend kann es sein, dass man einen festen Betrag im Vorfeld aussuchen muss – was aber unproblematisch ist, da nur der tatsächlich vertankte Betrag abgebucht wird. In Or­ten mit über 800 Einwohnern hat fast immer eine Tank­stelle bis 23.30 Uhr of­fen. Beach­ten Sie, dass es im Hochland keine Tank­­stellen gibt.

Rote Sandstraße, die links um die Kurve geht, im Vordergrund, Geröllfeld, im Hintergrund braune Bergkette
Pisten im Hochland können sehr unterschiedlich ausfallen – hier auf der Kverkfjöllstrecke. Foto: Jens Willhardt

Tipps zur Routenplanung

Rundtour (3–5 Wochen)

Einmal rund um die ganze Insel zu fahren ist Ab­sicht vieler, die das erste Mal kommen, und eigentlich ein guter Einstieg. Aller­dings ist die Ringstraße im Süden und Wes­ten mittlerweile stark befahren, man fühlt sich eher wie auf einer Bun­des­straße. Der Weg über Landmanna­lau­­gar im Hochland erspart einem im Sü­den die Ringstraße; wir empfehlen zu­dem, die Schnellstraßen zwischen Flug­­hafen und Reykjavík und zwi­schen Reykjavík und Hveragerði zu mei­den und lie­ber den deut­lich weniger be­fahrenen Weg über Þorlákshöfn an der Südostküste der Halbinsel Reyk­ja­nes zu nehmen, wenn man die Insel ge­gen den Uhrzeigersinn um­rundet.
Im nordöstlichen Hochland ist die F 910 nicht stark befahren (ab Kára­hnju­kúr bis Brú, von hier z. B. zur 901, der alten Ringstraße).

Sandpiste, schwarze schutzige Motorhaube vorne, im HIntergrund schroffe Berglandschaft, blauer Himmel
Auf der Ajskapiste – Foto: Jens Willhardt

Durch das Hochland (je Durchquerung meh­rere Tage einplanen)

Die Insel lässt sich auf zwei Hoch­land­pisten durch­queren. Die einfachere Wahl ist die Kjölurroute mit über­brück­ten Fur­ten, die als besonde­ren Reiz auf halbem We­ge ein Geo­thermalgebiet mit heißen Quel­len zu bieten hat. Macht man noch den emp­feh­lenswerten Ab­ste­cher zum Ker­­ling­ar­fjöll, kommt man sogar zu ei­nem zwei­ten Geother­mal­ge­biet (beide mit Cam­pingplatz und Hüt­ten). Im Sü­den bau­en viele die Klas­si­ker Gullfoss, Gey­sir und Þingvellir ein. Auf der Kjölur ist, da sie einfacher zu befahren ist, einiges mehr los als auf der Alter­na­tiv­strecke Sprengisandur weiter öst­lich. Diese Route bietet Hoch­land­erle­ben pur, doch muss man sich auf eini­ge schwere Furten und steinige Ab­schnit­te gefasst machen. Mit kilo­meter­lan­gen Well­blechabschnitten und Schlag­löch­ern ist – wie im Hochland ins­gesamt – zu rech­nen, und man sollte immer da­rauf achten, genug Wasser dabei zu ha­ben. Beliebt ist auch die Fjallabaksleið nach Landmannalaugar.

vorne grobes Gestein, dahinter sanfte grüne Hügel, dahinter Bergketten in verschiedenen Braun-Orange-Tönen
Bunte Berge in Landmannalaugar – Foto: Jens Willhardt

Für alle Stre­cken gilt: Allein das un­be­rechenbare Wetter (gelegent­lich gibt es auch Schneefall, be­sonders im Früh- oder Spätsommer!) kann ei­nen im Hoch­land mehrere Tage kos­ten. Be­son­ders anstrengend sind tiefe Fur­ten und sandige Passagen; Sandstürme können zur Tortur werden.

Die Fjorde im Westen (4–5 Wochen)

Ei­ne andere sehr lohnenswerte Tour ist die Rund­­fahrt um die Halbinsel Snæ­fells­nes und um die Westfjorde (die per Fäh­­re von Stykkishól­mur auf Snæ­fells­nes aus er­reicht werden). Dies ist ein ganz an­de­res Erlebnis als das Hoch­land, auch wenn große Teile der West­fjor­de eben­falls abgelegen und einsam sind. Hier ist die bergige Welt der Fjor­de mit viel Far­be, vielen Seevögeln, viel Ab­­wechs­­lung, mit zahllosen Was­ser­fäl­len und den Glet­schern Snæfells­jökull (auf Snæ­fells­nes) und Dranga­jökull (in den West­fjor­den). Wir emp­fehlen, in den West­fjorden auch die Stich­straßen zu fah­ren, z. B. hoch zum Schwimmbad Kross­ne­slaug. Von Hól­mavík kann man den Bus zu­rück in die Hauptstadt neh­men.

Brauner, pyramidenförmiger Berg, ein paar wenige Häuser davor, blauer Himmel
In Arnarstapi starten Touren auf den Snæfellsjökull. – Foto: Christine Sadler

Reykjavík

Einen Besuch der Haupt­stadt heben sich viele für das Ende der Tour auf, um den Luxus der Zivilisa­tion im Kontrast zu den Entbehrungen der Tour so rich­tig genießen zu können.

Blick von oben auf buntes Häusermeer, lange gerade Straße, im Hintergrund blaues Meer, rechts hinten schneebedeckter Berg
Blick von der Hallgrímskirche auf Reykjavík – Foto: Christine Sadler

Die Informationen und Routenvorschläge sind dem Reiseführer Island entnommen. Der Artikel enhält eine bezahlte Partnerschaft mit dem isländischen Mietwagenanbieter Lava Car Rental.

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