Mein erster Recherchetag bleibt mir unvergessen. Ich spazierte durch eine Altstadt, die mir nicht sonderlich gut gefiel, kam nicht ins Rathaus, da dort gerade getagt wurde, fand ein wenig überzeugendes Fischrestaurant – und verzweifelte vorsichtig. Als ich wieder zu Hause ankam, wusste ich, dass ich dieses Buch nicht schreiben würde.
Wenige Tage später packte es mich erneut. Ich kann nicht sagen, was genau passiert war. Doch plötzlich wollte ich wieder nach Hamburg, wo man beim Beladen der riesigen Pötte am Elbstrand zusehen kann, in den gespenstischen Alten Elbtunnel, ins Kontorhausviertel mit seinen expressionistischen Klinkerbauten, in die „Science-Fiction-Stadt“ HafenCity und ins St. Pauli der Einheimischen. Ich freute mich auf die Tage und Nächte, die ich hier verbringen durfte. Längst gefielen mir die großen Gebäude, von denen jedes seine eigene Geschichte hat. Ich begriff, was es mit der Speicherstadt und dem Hafengelände auf sich hat, wieso sich Hamburg immer wieder neu erfindet, ja neu erfinden muss, und weshalb es so überragend spannend ist, genau dorthin zu reisen – in diese wilde und schöne Stadt. Mein letzter Recherchetag bleibt mir unvergessen. Ich spazierte durch eine Metropole, die mich faszinierte.