Lübeck hat sich gewaltig verändert. So sehr, dass ich manchmal staune, wenn ich die 1. Auflage dieses Reiseführers von 2011 durchsehe. Damals bezeichnete ich „meine“ Minimetropole am Meer als die am meisten unterschätzte Stadt Deutschlands. Zwischenzeitlich reichen die jährlichen Übernachtungszahlen an die 1,8-Millionen-Grenze heran, und die Stadt an der Trave wird von 18 Millionen Tagesausflüglern besucht.
Aber, keine Angst, was sich so groß anhört, ist es auch wieder nicht. Lübeck ist sich – trotz seiner neuen Beliebtheit – treu geblieben. Aufgeregtheit würde auch gar nicht passen: zum stets gelassenen und dabei offenen Hanseatenherz. Trotzdem haben das Europäische Hansemuseum und die beeindruckende 875-Jahr-Feier ihre Spuren in der DNA der Lübecker hinterlassen. Haben sich einst noch einige, mit denen ich gesprochen habe, beinahe dafür entschuldigt, dass sie hier leben, ist man jetzt schon ein wenig stolz – auf sich und diese kleine Stadt. Ein Stolz, der nichts, aber auch gar nichts mit Patridiotie zu tun hat.
Neben der Altstadt, die auf lässige Weise immer schicker wird, hat auch Travemünde entdeckt, dass dem alten Charme eine Auffrischung guttut, und einige spannende Projekte gestartet. Aber sehen und lesen Sie selbst!