Im Spreewald hat der Tourismus eine lange Tradition. Schon vor 150 Jahren hopsten die Berliner am »Görlitzer Bahnhof« in die Eisenbahn, um sich kaum zwei Stunden später im Kahn durch das Labyrinth der Fließe und Kanäle schaukeln zu lassen.
Ich mache das im Sommer nicht anders. Zusammen mit meinem kleinen Dackel düse ich dann mit dem Regionalexpress nach Lübbenau. Für Kahnfahren mit Schnäpschen und Schmalzstulle bin ich allerdings zu zappelig. Paddeltour haben wir auch schon mehrfach erprobt, ist sogar dackeltauglich und ein sensationelles Naturerlebnis. Doch auch hier habe ich meine Schwierigkeiten – ich drifte immer ab und verfalle dann in hemmungsloses Fluchen.
Dabei scheinen die anderen Paddler stets gute Laune zu haben und mehrheitlich geradeaus zu fahren, es scheint also wirklich mein mangelndes Talent zu sein. Also mache ich, was ich am liebsten in der Natur tue: radeln. Der Gurkenradweg ist so gut ausgeschildert, da braucht’s nicht mal eine Karte. Entlang am schattigen Kanal, über die schmalen Asphaltstraßen im Burger Hinterland, zwischendurch in die Spree springen, den Dackel über die Feuchtwiesen scheuchen, im Gasthaus ein Gurkenradler zischen und abends wieder in den Zug nach Berlin. Ein perfekter Tag zum Abschalten.