Noch immer gibt es sie, die verträumten kleinen Dörfer in den Corbières oder in den Cevennen, wo ein klappriger R 4 um die Ecke biegt, während man sich auf der Terrasse eines Landgasthofs an einem bodenständigen Menü erfreut und das letzte Stückchen Käse mit einem Schluck Rosé genießt. La France profonde, die Seele des bäuerlichen Frankreichs, ist im Languedoc-Roussillon noch gegenwärtig. Die Landschaft der spärlich besiedelten Cevennen mit ihren Causses und den Gorges du Tarn begeisterten mich schon bei meiner ersten Reise auf Anhieb. Andere Regionen wie den Haut-Languedoc und die Täler der Pyrenäen lernte ich erst Jahre später kennen und lieben, ebenso die Gegensätze zwischen dem quirligen Montpellier und der Kleinstadtidylle von Sommières.
Ich schätze die Spaziergänge an den schier endlos langen Sandstränden, doch zum Baden ziehe ich die Vis oder die Ardèche vor – es gibt wohl keine andere französische Region, die mit so vielen glasklaren Flüssen aufwartet. Da träumt man dann schon mal unter den schattigen Arkaden von Uzès, wie es wohl wäre, dauerhaft in diesem von Sonne und Kultur verwöhnten Landstrich zu leben …
Bon voyage!