Jedes Mal, wenn wir unseren Aufenthalt auf Thássos und Samothráki planen, überlegen wir hin und her, an welchen Orten und wie lange wir dort jeweils bleiben, denn es gibt viele, in denen wir uns wohlfühlen. Doch eines steht immer von vorneherein fest: Ein paar Tage im thassitischen Bergdorf Panagía müssen sein. Wir lieben es, dort den Alltag mitzuerleben. Einen Wecker brauchen wir nicht, diese Aufgabe übernimmt sonntags zuverlässig die Glocke der Dorfkirche, während uns werktags die Megafonrufe der fahrenden Händler aus dem Schlaf reißen: „Gávros, Sardélla, Garídes“, so der Fischverkäufer, dessen Worte in ihrer Lautstärke oft noch vom Gemüsebauern mit seinem durchdringenden „Karpuuusi“- oder „Kalambooooki“-Ruf übertroffen wird – Wassermelonen und Mais sind mal wieder besonders günstig.
Also raus aus den Federn! Der erste Gang führt zum Bäcker, aus dessen Ofen herrlich duftendes Gebäck kommt. Nach dem Frühstück auf unserem Balkon folgt das nächste Ritual: ein Besuch in einem Kaffeehaus an der Platía, wo wir eigentlich immer auf alte Bekannte stoßen. Nach einem kräftigen Mokka sind wir dann bereit für die Recherche. Und natürlich freuen wir uns darauf, am Abend wiederzukehren nach Panagía, das uns ein Stück Heimat in der Nordägäis geworden ist.