Machen wir uns nichts vor: Ligurien war das letzte Mal ein Geheimtipp, als Lord Byron in den Golfo dei Poeti gesprungen ist. Aber das ist mitnichten ein Grund, die Italienische Riviera im großen Bogen zu umfahren. Wären die italienischen Regionen Filmschauspieler, Ligurien wäre eine Diva: mächtig mondän, zuweilen ein wenig zickig, aber von unfassbarem Liebreiz und mit einem Augenaufschlag zum Niederknien. Kein Wunder, dass sie derart belagert wird.
Wo sollte auch zum krönenden Abschluss der abendlichen Passeggiata ein Bellini besser schmecken als an Sestri Levantes Baia del Silenzio oder vor der bunten Kulisse des Hafens von Camogli? Luxusjachten im Stau am alten Fischerhafen? Gibt es nur in Portofino. Echte Stars liebten die ligurische Riviera, wie Louis Armstrong zum Beispiel oder die göttliche Greta Garbo. Heutige Stars und Sternchen treffen sich immer noch an den Strandpromenaden von Sanremo bis Porto Venere. Mit Verve anempfehlen möchten wir Ihnen auch die Hauptstadt der Region: Genua, die Stolze, ehrwürdig (über das Alter einer Dame spricht man nicht) und ein wenig liederlich wie das wahre Leben. In den abgelegenen, ländlichen Gebieten schließlich, wie zum Beispiel zwischen den terrassierten Weinbergen der Cinque Terre, ist die Diva ganz bei sich, in gewisser Weise wieder zu Hause, fern vom Großstadtfieber und Riviera-Glamour, zurück in der dörflichen Idylle zwischen Bergen und Meer.