Im Geschichtsstudium hatte ich einen Professor, dessen Spezialgebiet die mittelalterlichen Kaiser waren. Er berichtete gerne von ihren Zügen ins „welsche“ Land, wo sie zunächst in Pavia zum König und danach vom Papst in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurden.
Wahrscheinlich hat er mich mit seiner Begeisterung angesteckt, denn eine meiner ersten italienischen Reisen war der geschichtsträchtige „Gang nach Canossa“, wo Heinrich IV. vor fast tausend Jahren zähneknirschend vor Papst Gregor VII. Buße tat. Geschichte, Kunst und Kultur, das ist sicherlich einer der großen Anziehungspunkte Italiens, der andere aber ist zweifellos die unvergleichliche italienische Lebensart, die dem deutschen „Michel“ recht fremd ist – die Lässigkeit, das freundliche Miteinander, die Unaufgeregtheit. „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, im dunklen Laub die Goldorangen glühn …“ Die unsterblichen Verse Goethes sind zum Symbol für die Italiensehnsucht der Deutschen geworden, die es seit Jahrhunderten über die Alpen in den Süden zieht. Den Königen und Kaisern folgten Künstler, Schriftsteller und Musiker, darunter Albrecht Dürer, Richard Wagner, Thomas Mann Hermann Hesse und viele weitere Berühmtheiten.
Heute sind es Millionen Urlauber, die das Land zwischen Alpen und Meer lieben gelernt haben. Ich kann mich da nur einreihen: Auch ich liebe es immer wieder, das Land zu bereisen, „wo ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, die Myrte still und hoch der Lorbeer steht …“ Ich wünsche Ihnen einen erfrischenden und anregenden Aufenthalt am Ort unserer Sehnsucht.