Unsere erste Reise nach Südtirol? Bei Florian mit sechs Jahren die Rosengarten-Umwanderung (großteils auf den Schultern seines Vaters), unzählige Übernachtungen unter Lärchen im alten VW-Camper, Bergtouren, das Fertigmenü auf dem Campinggaskocher aufgewärmt (würde er heute nicht mehr essen!), Begegnungen mit kleinen Murmeltieren und großen Kühen. Bei Sibylle mit 12 Jahren eine Ferienfreizeit in Natz; die Wanderung nach Kloster Neustift ist ihr in bleibender Erinnerung.
Seit wir Südtirol beruflich bereisen, hat sich manches verschoben: Vier-Gänge-Menüs in renovierten Weinhöfen und innovativen Restaurants, Übernachtungen im Lärchenzimmer inklusive Wellness mit Sprudelbad, Spachteln unter Sternen bei der Eppaner Tafel. Aber auch das einfache Leben gelingt noch: Schlafen im Dachzelt, eine Gerstsuppe auf dem Bergbauernhof. Der „Ötzi“ ist dazugekommen, der Tourismus viel mehr geworden. Südtirol ist aber auch bunter geworden. Italiener und Deutschsprachige der jüngeren Generation heiraten jetzt öfter mal. Architektur, Kunst, Musik, Handwerk und Tourismus – alles ist geprägt von dynamischer Innovation bei gleichzeitiger Tradition. Für uns ist Südtirol eine gelebte Vision für ein offenes Europa der Regionen, das Abgrenzung nicht braucht und durch Vielfalt besticht.