Schon immer war ich neugierig auf Unbekanntes, wollte es kennenlernen und darin eintauchen. Italien faszinierte mich dabei besonders – wegen seiner Harmonie und Schönheit, die sich nicht nur architektonisch und in der bildenden Kunst zeigt, sondern in allen Bereichen des Lebens, angefangen bei der Mode bis hinein in die Küche. Einfach guter Geschmack.
Nach Stationen in Perugia, Rom und Norditalien verschlug es mich in eine Gegend, die das „goldene Dreieck der Toskana“ genannt wird – das Valdarno Superiore. Die großen Kunststädte der Toskana, Florenz, Arezzo und Siena, sind in weniger als einer Stunde erreichbar. Eine strategisch günstige Gegend, nicht nur für Touristen. Die Renaissance-Stadt Florenz hat ihrem Hinterland viel zu verdanken. Vom Valdarno gingen neue Impulse aus
– wie der Humanismus oder die Zentralperspektive in der Malerei –, welche im 14./15. Jh. die Neuzeit einläuteten.
Zwischen Valdarno und Casentino, den beiden Täler, durch die sich der Arno an seinem Oberlauf schlängelt, liegt der Pratomagno-Berg. Was historisch vorher war – Mittelalter, Feudalsystem und Spiritualität – findet man östlich davon im Casentino-Tal. Unbekannte Toskana im Doppelpack.