Wir wandern oberhalb von Tejeda auf einem alten Maultierpfad durch ein Meer von Wildblumen. Roter Klatschmohn, gelbe Dolden und weißer, duftender Ginster begleiten unseren Weg. Schafe waren schon vor uns da, gesehen haben wir sie nicht, aber sie haben dunkle Häufchen liegen gelassen. Während der Mittagspause lassen wir die Beine über einen Felsen in den Abgrund baumeln und schauen in eine Schlucht. Stille, nur ein Schwarm Kanarienvögel zwitschert im Mandelbaum neben uns.
Doch halt, was poltert da? Steinschlag ist es nicht, sondern ein Esel samt Reiter. Das von Sonne und Wind gegerbte Gesicht des Mannes verzieht sich zu tausend Fältchen. Er freut sich genauso wie wir über die Begegnung. Die beiden kommen vom Kräutersammeln für die Kälber, die noch im Stall bleiben müssen. Wir wandern unterhalb von Artenara auf einem anderen Maultierpfad und jubeln vor Freude über die herrliche Sicht auf Teneriffa.
Kaum eine Insel versteckt ihre schönen Landschaften so geschickt hinter zweifellos auch sehr schönen Stränden. Kräutersammelnde Esel und Reiter kann ich Wanderern nicht versprechen, aber dass die herrliche Natur auch Sie überraschen und begeistern wird.