Warum ich Ibiza und Formentera schätze?
Klar, ich mag die fantastischen Strände und die reizvolle Landschaft. Mir gefallen die guten Restaurants und Ibizas Hauptstadt Eivissa, die zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Das Besondere aber ist die extrovertierte, aufgedrehte Stimmung. Nirgendwo macht es mehr Spaß, Leute zu beobachten. Dazu muss man sich nicht in den berühmtesten Clubs die Nacht um die Ohren schlagen. Es reicht, am späten Vormittag im Beachclub „Blue Marlin“ in der Cala Jondal vorbeizuschauen, wo gerade ein durchtrainierter Yoga-Guru demonstrativ selbstversunken, aber für alle bestens sichtbar, seine Übungen macht.
Oder ich besuche das Hafenviertel La Marina in Eivissas Unterstadt, wo sich die Gassen und Plätze allabendlich mit erlebnishungrigen Kreuzfahrern und Partyvolk im Vorglüh-Modus füllen. Dann sitze ich gerne im unspektakulären Eiscafé „Los Valencianos“ und sehe zu, wie Schlepper der Bars Neuankömmlingen überteuerte Cocktails schmackhaft machen. Gegen Mitternacht paradieren schrille Promotion-Trupps der Clubs durchs Viertel. Ibizas legendäre Nacht erwacht – und ich gehe schlafen, weil ich früh zu „El Bigote“ in der Cala Mastella will. In der Kult-Strandkneipe serviert ein alter Fischer frischen Fang. Das hält offenbar fit – denn Bigote, mit bürgerlichem Namen Juan Ferrer, zählt mittlerweile mehr als 90 Lenze.