La Palma? Nie gehört. Wir hatten La Palma im Atlas entdeckt und als Urlaubsziel ausgesucht - warm sollte es sein, nicht so weit und ein bisschen Abenteuer war uns auch recht. La Palma? Auch das Reisebüro hatte keine Ahnung, und so landeten wir in Las Palmas auf Gran Canaria. Das war im Oktober 1983. Am nächsten Tag aber kamen wir richtig auf der Nachbarinsel an, und der Zauber begann. In der verschlafenen Altstadt von Santa Cruz kaum Verkehr, die wenigen Autos hielten, sobald sich ein Fußgänger näherte. Kein Mensch am Strand, dafür aber eine herrliche Brandung - und endlose Wälder, über denen Falken kreisten und der Wind rauschte. Gepflegte Städtchen, gelassene Menschen.Viele gute Gründe also, bald wiederzukommen, sich ein baufälliges Häuschen zu kaufen, um in den nächsten Jahren daran zu arbeiten. Nach vier Jahren Schufterei im Urlaub hatten wir die Wahl: Entweder wir bringen den Bau am Stück fertig oder nie. Wir brachten ihn fertig, 2013 war silbernes Einzugsjubiläum ...Heute kommen mehr Urlauber nach La Palma, es gibt mehr Autos, mehr Wanderer. Aber die Insel verkraftet das, ohne sich zu verbiegen - grüner Tourismus heißt die Devise, die Massen sind woanders. Die Palmeros sind entspannt wie ehedem, die Siesta ist, außer im Supermarkt, immer noch ungeschriebenes Gesetz, und alles braucht so seine Zeit. Wer sie nicht hat, geht zurück. Ich nicht.