Liebe Leserin, lieber Leser,
„Madrid me mata!“ – „Madrid bringt mich um!“ – behaupten die Einwohner mit Augenzwinkern über ihre Stadt und möchten dennoch nirgendwo sonst auf der Welt leben. Als ich zum ersten Mal an einem späten Abend vom Bahnhof Atocha zur Plaza de Oriente schlenderte, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus: mediterrane Lebenslust an allen Ecken – Madrid ist eben mehr als nur die spanische Hauptstadt. Es ist eine europäische Metropole mit einem ganz eigenen Charakter. „Madrid hat keinerlei Respekt vor sich selbst, spart sich großes Gehabe und schert sich nicht um ehrwürdige Steine oder Gedenktafeln. Madrid zu erleben, das hat nichts damit zu tun, das man sich groß auskennt, es heißt schlicht und einfach: auf die Straße gehen und herumlaufen“, schrieb die Schriftstellerin Carmen Martín Gaite.
Dieser Stadtführer will daher einladen, auf Entdeckungsreise zu gehen. Die empfohlenen Spaziergänge sind als eine Hilfe beim Selberentdecken zu verstehen.
Madrid kenne ich seit den späten achtziger Jahren, als ich an der Universidad Complutense studierte. Madrid hat sich verändert, ich habe mich verändert. Geblieben ist bis heute die Faszination für eine bunte Metropole, die sich ständig neu erfindet – gerade in diesen wirtschaftlich und politisch herausfordernden Zeiten in Spanien.
Buenas vacaciones en Madrid!