Ljubljanske barje - Mittelslowenien – 02. Januar 2025

Im Ljubljansko barje eröffnete ein Interpretationscenter

Sehenswürdigkeiten

Im Ljubljansko barje (dem Moor von Ljubljana) eröffnete ein Interpretationscenter, das Morostig-House, das alle Infos zum Moor und seiner uralten Geschichte bietet. Von hier aus finden auch Führungen zur 2 km entfernten prähistorischen Pfahlbausiedlung statt.

Landschaftsschutzpark Ljubljansko barje  (Moorgebiet von Ljubljana; oft auch „Lai­ba­cher Moor“ genannt, ca. 8 km süd­lich von Ljubljana): Hier lebten vor mehr als 4500 Jahren Menschen in ihren Pfahl­bau­ten und gründeten die Sied­lung Emona; Fundstücke wie Ke­ra­mik­gefäße sind u. a. im Na­tio­nal­mu­seum zu sehen. Überreste der prä­his­to­ri­schen Pfahlbauten entdeckte man 1875, im Jahr 2002 auch das welt­älteste Holz­rad. Die Pfahlbautenfundstellen wurden mit 110 weiteren im Alpen­raum in sechs Staaten (Deutschland mit 18 Fundstellen) auf die UNESCO-Welt­kulturerbeliste ge­setzt. Im Ort Ig wurde das sog. Morostig-House, ein modernes Inter­pre­ta­tionszentrum eingerichtet, das alles Wichtige zum Laibacher Moor aufzeigt. Von hier star­ten auch die Führungen auf Ma­ka­dam und schönen Holzwegen ins Moor (ca. 2 km entfernt) und zu den dortigen restaurierten Pfahlbauten mit ihrem In­ven­tar – auch der Blick gen Kamniker Alpen ist herrlich.

Das sog. Ljubljaner Becken wurde durch Absen­kung vor über 2 Millio­nen Jahren ge­bildet und erstreckt sich auf 160 qkm südwestlich von Lju­bl­jana, entlang der Ljubljanica (im Gebiet A 1 bei Vrh­nika und A 2 bei Rudnik/Črna vas), die südliche Begrenzung ist der bis 1100 m auf­ra­gen­de Bergzug Krim Es ist das größ­te slo­we­nische und auch Europas süd­lichstes Feucht­ge­biet, Rück­zugs­ge­biet und Brut­stätte für über 100 Vogel­ar­­ten, u. a. die raren Schwarz- und Braun­­kehl­chen, Wach­teln, Wach­tel­kö­nig, Zwerg­­ohr­eule, Großer Brach­vogel. Lei­der wurde die Po­pu­la­tion von Wie­de­hopf und Sumpf­ohr­eule durch frü­he­ren gro­ßen Land­wirt­schafts­ma­schi­­nen­ein­satz stark ge­fähr­det. Zudem machen hier viele Zug­vögel Zwi­schen­stopp oder über­wintern. Im Spät­som­mer kann man entlang den Ge­wäs­sern 89 Schmet­­ter­lings­arten be­o­b­ach­ten, im Sumpf tum­meln sich Am­phibien und die sel­tene Euro­päi­sche Sumpfschild­krö­te. Die­se Fakten wie auch die prähistorischen Funde waren überzeugend ge­nug, um das Gebiet in die Schutz­liste Na­tura 2000 aufzuneh­men so­wie die Pfahlbauten auf die UNESCO-Liste zu setzten. Das gesamte Gebiet kann man auch gut auf Radwegen u.a. auch bis Vrhnika erkunden.

Intepretationszentrum Morostig-House, Govekarjeva cesta 5, 1292 Ig, Tel. 01/2802-305, morostig.si. Geöffnet 25. Juni bis 31. Aug. Di–So 9.30–13 u. 15.30–19 Uhr (Füh­run­gen um 10, 11, 12, 16, 17 u. 18 Uhr). Vom 21. März bis 24. Juni u. 1. Sept. bis 31. Okt. Sa/So 10–18 Uhr (Führungen um 10.30, 12, 13.30, 15 u. 16.30 Uhr). Vom 1. Nov. bis 20. März nur sonntags (meist 10–13 Uhr; s. a.  Webpage). Auch mit Stadtbus Nr. 19 erreichbar. Eintritt 12 €, Kinder 6–18 J. 8 €. Ohne Führung und ohne Pfahlhausbesichtigung ist der Zutritt auf den Wegen gratis.