Bei Rot über die Ampel gehen, einen der großen Boulevards an beliebiger Stelle kreuzen – in New York gibt es dafür ab sofort keine Bußgelder mehr – vorausgesetzt die Verkehrslage gibt ein solches Verhalten der Fußgänger:innen her. Früher wurde Jaywalking, wie es in New York genannt wird, generell mit Strafen von bis zu 250$ geahndet.
Der Stadtrat der US-Metropole hat das Jaywalking, wie es dort genannt wird, Ende Oktober 2024 mit sofortiger Wirkung legalisiert. Die Begründung der Entscheidung ist nicht verkehrspolitischer Natur, vielmehr soll damit eine Ungerechtigkeit aus der Welt geschafft werden: Recherchen des Nonprofit-Newsrooms Gothamist zufolge hatten Polizist:innen für Jaywalking überporportional häufig Latinos und Afromerkianer zur Kasse gebeten. Wie Reporter:innen herausfanden, waren im ersten Halbjahr 2024 etwa 77 Prozent aller Strafen für Fußgänger:innen gegen diese Bevölkerungsgruppe verhängt worden. Die demokratische Mehrheit im Stadtrat begrüßte die Legalisierung des Jaywalking als Maßnahme gegen Diskriminierung, die Republikaner kritisierten sie als Affront gegen Autofahrer.