Reportage

Kinderbescherung und Naziterror -
der Nürnberger Christkindlesmarkt im Zeitraffer seiner Geschichte.

Ein Artikel von Ralf Nestmeyer, dem Autor unseres Reisehandbuchs zu Nürnberg.


Wenn am Freitag vor dem ersten Advent das Nürnberger Christkind seinen Prolog zur Eröffnung des weltweit berühmtesten Weihnachtsmarktes spricht, werden die Bilder der Feierlichkeiten in die ganze Welt übertragen. Selbst den Abendnachrichten ist die Eröffnung einen kurzen Beitrag wert, symbolisiert sie doch den Anbruch der lang ersehnten Weihnachtszeit.

Kein anderer Weihnachtsmarkt in Europa kann mit der Popularität des Nürnberger Christkindlesmarktes mithalten. Jährlich kommen mehr als zwei Millionen Besucher – teilweise mit Sonderflügen – in die Frankenmetropole, um sich an der weihnachtlichen Stimmung zu erfreuen. Die Atmosphäre ist geprägt vom Geschäft mit der nostalgischen Sentimentalität. »Die Christkindl, die Rauschgoldengel, die Weihnachtsmänner, selbst ihre Ruten, sie waren im Kinderland der Phantasie geblieben und hatten Vertreter aus Leim und Pappe geschickt, die lustlos in den Buden hingen. Die Puppenstuben waren Puppenstuben aus dem sozialen Wohnungsbau«, mokierte sich Wolfgang Koeppen bei einem Spaziergang durch die Budenstadt. Doch kritische Stimmen sind selten – umnebelt von Bratwurstduft und Glühweinschwaden bummeln Tausende durch die beleuchteten Gassen der Budenstadt, bewundern Christbaumschmuck, kaufen »Zwetschgenmännla« und Lebkuchen. Nur den wenigsten Besuchern ist allerdings bekannt, dass die Dramaturgie des Eröffnungsspektakels eine Hinterlassenschaft des nationalsozialistischen Nürnberg ist.

Die Anfänge des berühmten Marktes allerdings reichen tatsächlich unendlich viel weiter zurück. Als führende protestantische Reichsstadt war Nürnberg geradezu prädestiniert, einen Weihnachtsmarkt abzuhalten. Da im Zuge der Reformation alle Heiligenverehrung abgeschafft worden war, entfiel auch der Brauch, die Kleinen am Nikolaustag zu bescheren oder – falls man es als pädagogisch notwendig erachtete – zu züchtigen. Der Doktor Luther indes wollte am Prinzip der Kinderbeschenkung festhalten; er verlegte diese kurzerhand auf Weihnachten und verpflichtete das »heilige Christkind« als Überbringer der glänzenden Gaben. Mit Erfolg: Vor allem im protestantischen Bürgertum entwickelte sich im Laufe des 16. Jahrhunderts die Kinderbescherung zum Mittelpunkt des Weihnachtsfestes; in den katholischen Gebieten kam hingegen noch sehr lange der Nikolaus.

Die erste Nachricht einer Kinderbescherung in Nürnberg datiert ins Jahr 1559. Der Patrizier Paulus Behaim schenkte seinen Buben zwei Schlitten, während sich die Töchter über Gürtel, Beuteltaschen, Spiegel und Haarbänder freuen durften. Mehrere Berichte aus den nächsten Jahrzehnten lassen darauf schließen, dass der Brauch der Christbescherung in vielen Patrizier- und Bürgerfamilien gepflegt wurde. Nicht immer waren die Geschenke so großzügig wie im Haus von Paulus Behaim. Magdalene Paumgartner berichtete am 23. Dezember 1591 ihrem in Lucca weilenden Mann, dass ihr Sohn Balthasar ein lebendiges Pferd und eine »rechte Werre« (Waffe) auf seinen Wunschzettel geschrieben habe, sie ihm aber neue Strümpfe kaufen musste, da ihm die aus der »Meß« zu klein geworden seien. Um ihn nicht gänzlich zu enttäuschen, wollte sie den Socken jedoch noch »Narrenwerk« beifügen.

Auch wenn es nicht immer leicht war, die gierigen Wünsche der Kinder zu erfüllen – die Beliebtheit des Rituals wuchs: Am Sonntag vor Weihnachten anno 1616 blieb Wolfgang Lüder, dem Pfarrer an der Sebalduskirche, gar nichts anderes übrig, als die Vesperpredigt ausfallen zu lassen, weil »wegen des Einkaufens zum Kindleinbeschern keine Leut vorhanden gewest«.

Bei so viel entfesselter Konsumlust musste fast zwangsläufig ein Markt entstehen – und es ward der Nürnberger Christkindlesmarkt. Wahrscheinlich an der Wende zum 17. Jahrhundert fand er das erste Mal statt. (Nicht, wie fälschlicherweise oft behauptet, bereits im Mittelalter; noch der berühmte Hans Sachs, 1494 bis 1576, erwähnt ihn mit keinem Wort.) Der allererste gesicherte Nachweis stammt aus dem Jahr 1628. Es ist ein ungewöhnliches Dokument, eine Inschrift in schwarzer Tinte auf dem Boden einer 19 Zentimeter langen, ovalen, mit Blumen bemalten und mit Seidensträngen gefüllten Spanschachtel aus Nadelholz: »Regina Susanna Harßdörfferin von der Jungfrau Susanna Eleonora Erbsin zum Kindles-Marck überschickt 1628«.

Obwohl der – drei Tage währende – Markt in seinen Anfängen nur von regionaler Bedeutung war, zog er aufgrund seines weltlichen Charakters schon bald allerlei Kritik auf sich. Der Nürnberger Rat musste sich mehrfach mit Verstößen gegen die Marktordnung befassen; die Geistlichen der Frauenkirche beschwerten sich wiederholt über den wuseligen Lärm und erreichten, dass der Verkauf während der sonntäglichen Gottesdienste verboten wurde. Billig scheint das Vergnügen auch nicht gewesen zu sein – der Nürnberger Ratsherr Georg Christoph Behaim hat 1653 in seinem Haushaltbuch mit geiziger Akribie akribisch jede Ausgabe auf dem »Kindlasmarck« festgehalten.

Doch Nürnbergs Rat erkannte rasch den neuen Standortfaktor: Die Öffnungszeit des Christkindlesmarktes wurde erheblich ausgedehnt; statt wenige Tage vor Weihnachten begann der Budenverkauf nun alljährlich am Barbaratag, dem 4. Dezember, und endete am Heiligen Abend. Immer mehr Handwerker und Händler verlangten eine Verkaufsgenehmigung. Bereits in den ersten Akten findet sich der Kreis jener Händler, die bis heute ihre Waren auf dem Christkindlesmarkt feilbieten. Neben Früchtebrot und Zuckerwaren wie Marzipan und Lebkuchen wurden schon damals Puppen und Holzspielzeug verkauft.Besonderer Beliebtheit erfreuten sich zwei fränkische Kreationen: Das Zwetschgenmännla (kleine Figuren aus Trockenobst) und der Rauschgoldengel. Letzterer ist ein typisches Produkt der Reformationszeit: Der katholische Verkündungsengel wurde mit dem lutherischen Christkind zu einer glänzenden Symbiose verschmolzen. Gewiss ist es kein Zufall, dass der Rauschgoldengel in Nürnberg entstand. Zum einen waren in der fränkischen Reichsstadt seit dem Spätmittelalter zahlreiche »Dockenmacher« (Puppenmacher) ansässig, zum anderen produzierte die im Umland beheimatete »leonische Industrie« aus Messing jene billigen, fein geschlagenen Metallfolien, aus denen die schimmernden Flügel und das Gewand des Rauschgoldengels gefertigt wurden.

Der Aufstieg des Nürnberger Marktes zu einer touristischen Sehenswürdigkeit von überregionaler Bedeutung indes begann erst in der bürgerlichen Welt des 19. Jahrhunderts – bis dato hatte kein einziger Reisender von ihm berichtet –, als die Weihnachtstage im intimen Kreis der Familie mit jenem feierlichen Ernst gestaltet wurden, der sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat.

Die Kommerzialisierung des Festes nahm dabei stetig zu: Zeitungen offerierten Geschenke nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene; ganze Erwerbszweige fanden ihr Auskommen in der Herstellung saisonbedingter Produkte, die nur auf dem Weihnachtsmarkt gehandelt wurden. Hiervon profitierte auch die aufstrebende Industriestadt Nürnberg; der Christkindlesmarkt war ein wichtiger Werbeträger für die lokalen Spielzeughersteller, deren »Tand« damals »durch alle Land« ging.

Nur mit der eigenen Tradition nahmen es die Nürnberger nicht so genau. Nachdem der Christkindlesmarkt 1898 wegen des zunehmenden Straßenverkehrs seinen angestammten Platz auf dem Hauptmarkt vor der Frauenkirche verlassen musste, trat er seine Wanderschaft durch Nürnberg an. Der Veranstaltungsort wechselte mehrfach, ein paar Jahre lang wurden die Buden auf der Insel Schütt errichtet, dann am Platz vor der Landesgewerbeanstalt; einige Male fand das weihnachtliche Markttreiben sogar vor den Toren der alten Mauer statt.

Zwar gab es in der Weimarer Republik Versuche, den Christkindlesmarkt wieder zurückzuholen, doch scheiterten diese am heftigen Widerstand der Obst- und Gemüsehändler; diese pochten aus Angst vor finanziellen Einbußen auf den ihnen vertragsmäßig zugesicherten Platz im Zentrum der Stadt.Dann kam das verhängnisvolle Jahr 33. Der Hauptmarkt wurde zu Ehren des »Führers« in Adolf-Hitler-Platz umbenannt, und die Stadt der monströsen, alljährlich im September stattfindenen NS-Parteitage sollte zum »Schatzkästchen des Deutschen Reichs« herausgeputzt werden. Um diesem Anspruch besser gerecht zu werden, ließ Parteigenosse Oberbürgermeister Willy Liebel zahlreiche Bauwerke in der »deutschesten aller deutschen Städte« im historisierenden Stil verschönern – und holte den Christkindlesmarkt 1933 auf den Hauptmarkt zurück.

Bereits im August des Jahres verurteilte Liebel, der sich dem »altdeutschen« Brauchtum verpflichtet fühlte, in einem Zeitungsartikel die einstige Verlegung »von seiner durch Überlieferung geweihten Stätte« und schrieb sie »undeutschen und rassefremden Einflüssen« in der Stadtverwaltung zu: »Es ist für die damalige Entwicklung außerordentlich kennzeichnend, daß ausgerechnet der Jude Hecht als Gemeindebevollmächtigter im Marktausschuß die Verlegung des Christkindlesmarktes auf die Insel Schütt beantragte und daß er mit diesem Wunsch bei seinem Rassegenossen, Magistratsrat Kohn, außerordentliches Verständnis fand.«Die Verlegung des Christkindlesmarkt war, so mutmaßte Buchdruckereibesitzer Liebel, eine Folge niedriger Beweggründe: »Ob den Juden Hecht und Kohn die von ihnen bewerkstelligte Beseitigung gerade des Christmarktes von der Stelle des ehemaligen Ghetto nicht eine gewisse Genugtuung war?«

Liebel spielte damit auf die Geschichte des Ortes an. Denn ursprünglich, im frühen Mittelalter, vor Nürnbergs großer Zeit, war der Platz bloß eine sumpfige Niederung nahe der Pegnitz, wenig begehrtes Bauland, auf dem sich jüdische Händler niederlassen durften. Nachdem das Areal trockengelegt und von einer erweiterten Stadtbefestigung umschlossen worden war, weckte das nunmehr im Herzen Nürnbergs gelegene Grundstück Begehrlichkeiten, da die Stadt bis dato über keinen großen Marktplatz verfügte.

Karl IV., der als König zugleich auch oberster Schutzherr der Juden war, gestattete am 16. November 1349 auf Bitte des Rates nicht nur den Abbruch des Judenviertels, er verzieh der Stadt im Voraus für den Fall, dass seine Schutzbefohlenen Schaden erleiden sollten. Es kam, wie es kommen musste – und endete in einem wüsten Pogrom. Der mit einem Freibrief ausgestattete Pöbel zerstörte das Ghetto und bemächtige sich des Hab und Gut der jüdischen Gemeinde. Fast 600 Menschen wurden vor den Toren der Reichsstadt auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nachdem der Kaiser, der Bischof von Bamberg und die Burggrafen von Nürnberg ihren Anteil am jüdischen Vermögen erhalten hatten, füllte der Rat mit dem »Rest« die leere Stadtkasse auf.

Die Reichsstadt hatte ihr Ziel erreicht. Das jüdische Ghetto wurde niedergerissen und in den größten gepflasterten Marktplatz nördlich der Alpen umgewandelt. Auf den Trümmern der zerstörten Synagoge errichtete man die Frauenkirche, die mit ihrer eindrucksvollen spätgotischen Westfassade seither den Hauptmarkt dominiert.

Dem Engagement von Oberbürgermeister Liebel – er nahm sich im April 1945 kurz vor der Einnahme Nürnbergs durch die Amerikaner das Leben – hat der Markt nicht nur seine heutige Form mit den weihnachtlich geschmückten Zugangsstraßen samt Lichterketten und Girlanden, sondern auch das Eröffnungsspektakel auf der Empore der Frauenkirche zu verdanken. Liebel selber erfand ein neues Zeremoniell, bei dem ein lebendiges Christkind, flankiert von zwei Rauschgoldengeln einen Prolog spricht.

So kehrte der Markt vor genau 70 Jahren unter großer Anteilnahme der Nürnberger auf den Hauptmarkt zurück. Zum Auftakt läuteten die Kirchenglocken, ein Kinderchor und ein Posaunenchor in Altnürnberger Tracht traten auf – letzterer wurde, was dem Ganzen eine besonders friedensbringende Note gab, von Reichswehrmusikern des 21. Infanterieregiments gestellt. Als das Christkind die Empore bestieg, flammten »millionenkerzige Riesenscheinwerfer« auf und tauchten die »Frauenkirche in taghelles Licht«.

Dem Geist der neuen Zeit entsprechend, fiel der über Lautsprecher übertragene Prolog aus: »Nürnberg! Wie lieb ich immer Dich schöne deutsche Stadt, / Die ihresgleichen nirgends in deutschen Landen hat. / Doch als vor vielen Jahren man meinen Markt mir nahm / Und dann vors Tore mich jagte, da wurde ich euch gram. // Doch neue Zeiten kamen und Deutschland ist erwacht! / Und hat zu Ehren wieder den alten Brauch gebracht. / An dieser hehren Stätte, die Deutschlands Führer weihten, / Und wo sich Nürnbergs Bürger voreinst als Kinder freuten, // Soll man alljährlich wieder zur frohen Weihnachtszeit, / Wenn jedes brave Kindlein sich auf mein Kommen freut, / Der Christmarkt neu entstehen, in seiner alten Pracht, / Und seine Schätze zeigen, von emsiger Hand gemacht.«

Während der nationalsozialistischen Herrschaft verwandelte sich der Hauptmarkt mit dem berühmten Schönen Brunnen in eine Bühne für Aufmärsche und andere Machtdemonstrationen. Als am 10. Mai 1933 in vielen deutschen Städten »jüdisch-marxistische, volkszersetzende und undeutsche« Bücher öffentlich verbrannt wurden, flackerte der Nürnberger Scheiterhaufen natürlich auf dem Hauptmarkt. Zum festen Ablauf der Reichsparteitage gehörte der stets am siebten Tag stattfindende »Tag der SA«, dessen Höhepunkt ein Massenaufmarsch des »Braunen Heeres« durch die Altstadt bildete. Und Adolf Hitler wählte wiederum keinen anderen Ort als diesen, um vor den Kameras der Wochenschau und der Weltpresse im offenen Wagen stehend, die Hand zum »deutschen Gruß« erhoben, die mehrere Stunden währende Parade abzunehmen. Selbstverständlich fand auch die öffentliche Verkündung der 1935 auf dem »Reichsparteitag der Freiheit« verabschiedeten Nürnberger Gesetze, die den Juden aufgrund ihrer »Blutszugehörigkeit« die deutsche Staatsbürgerschaft vorenthielten, auf dem Adolf-Hitler-Platz statt.

Unter dem alliierten Bombardement fiel Nürnbergs Fachwerkherrlichkeit in Schutt und Asche. Die Siegesparade der Alliierten wurde zwar am Hauptmarkt abgehalten, der Christkindlesmarkt musste aber in die Vorstadt Gostenhof ausweichen, da die Altstadt zu vier Fünfteln zerstört war.Als 1948 der Wiederaufbau begann und der adventliche Markt an seinem gewohnten Platz eröffnet wurde, empfanden dies viele Nürnberger als eine Rückkehr zur Normalität. Stillschweigend hielt man an der Nazi-Inszenierung der Eröffnung fest, mit Christkind und Prolog, als sei es uralter Brauch. Der einzige Unterschied zur Vorkriegszeit war nur, dass der Posaunenchor vom Christlichen Verein Junger Männer gestellt wurde und der Kinderchor statt »Stille Nacht, heilige Nacht« jetzt »O du fröhliche, o du seelige, gnadenbringende Weihnachtszeit« intonierte. Als »Christkind« fungierte die Volksschauspielerin Sofie Keeser, deren neuer, politisch unverfänglicher Prolog aus der Feder von Friedrich Bröger – einem Sohn des Arbeiterdichters Karl Bröger – stammte. Die Nürnberger Nachrichten zeigten sich begeistert: »Endlich haben wir unseren geliebten Christkindlesmarkt wieder – wer sollte sich da nicht freuen?«

Seither hat das vorweihnachtliche Nürnberger Großereignis nur noch leichte Veränderungen erfahren. Um dem Ansturm der Besucher besser begegnen zu können, beschloss der Stadtrat vor drei Jahrzehnten, die Eröffnung auf den letzten Freitag vor dem 1. Advent vorzuverlegen. Um Punkt 17.30 Uhr tritt das »Christkind« auf die Empore. Allerdings ist es keine Schauspielerin mehr, die den Prolog spricht. Seit 1969 wird die fromme Stelle öffentlich ausgeschrieben; Nürnbergs Schülerinnen dürfen sich bewerben. Die Zeitungen stellen die Kandidatinnen vor; anschließend wird per Leserwahl abgestimmt, bevor eine Jury für zwei Jahre ein »unverfälschtes natürliches Kind« aus dem Volk zum Christkind gekürt.

Nur einmal, 1993, sorgte die Wahl für aufgeregte Schlagzeilen: Ein junger Mann hatte es nämlich gewagt, sich zu bewerben. Von der Regionalpresse anfangs verlacht, landete er schließlich zusammen mit dem »echten« Christkind in einer Fernsehshow. Das war es dann aber auch schon. Denn selbstverständlich bleibt Nürnbergs Christkind weiblich und rauschgolden, nicht rauschebärtig. Nur so richtig deutsch geht es auch in der deutschesten aller deutschen Städte nicht mehr zu. Das Christkind des Jahres 2001 und 2002 hieß Marisa Sanchez. Und wer weiß, vielleicht wird eines Tages sogar ein unverfälschtes natürliches Türkenkind auf der Empore stehen. Schön wäre es, denn so hatte es sich der Parteigenosse Liebel gewiss nicht vorgestellt.

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